Das hier ist mal was Spezielleres. Kimchi ist vergorenes Gemüse. Hier im speziellen vergorener Chinakohl mit Chilli, Möhren, Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Birne. Es ist meine eigene Interpretation, weil es mir so am besten schmeckt. Wer Asia-Food mag und auch Sauerkraut sowie scharfe Dinge sollte unbedingt mal Kimchi ansetzen. Kimchi selber machen ist sinnvoll, da die Dosen-Varianten keine Kulturen mehr haben, die sich positiv auf den Körper auswirken.
Es ist in dieser Form schnell gemacht, und wenn man gleich eine größere Menge ansetzt hat man eine ganze Weile was davon. Ich liebe es zu Asia-Noodles gebraten in der Pfanne, an sauren asiatisch angelehnten Suppen, einfach mal als Beilage, als Topping für Fusion-Gerichte wie Burger oder Hotdogs mit Kimchi… die Möglichkeiten sind unbegrenzt und solche Gerichte sind im Alltag oft super schnell zubereitet.
Klassischerweise kommt auch eine Rettich-Sorte dazu, hat mir nicht so gefallen und der koreanische ist auch recht schwer zu bekommen.
Warum Quick Kimchi? Naja, mein Kimchi ist kleingeschnitten. Damit ist es schneller mariniert, schneller entnommen und schneller Portioniert. In Korea wird der Kohl geviertelt und zwischen jedes Blatt kommt Marinade. Das ganze wird dann so eingelegt, und ich finde diese Variante im Alltag einfach praktischer.
Also, los gehts!

Du benötigst:
- Große Schüsseln zum Einsalzen/Mischen
- Einen Küchen-Cutter / Food Prozessor oder einen Pürierstab
- Große Gläser oder verschließbare Schüsseln zum Vergären
Zutaten für ein großes Glas:
- 1 Chinakohl
- 2 große Karotten
- 1 daumenlanges, dickes Stück Ingwer
- 1 Bund Frühlingszwiebeln
- 1 Nashi-Birne (alternativ: normale Birne oder Apfel)
- 2 EL gehackten Knoblauch
- 5-7 EL koreanische Chiliflocken (Nongshim Farmer’s Heart)
- 1 EL Reismehl
- Wasser nach Bedarf
- 2 EL Fischsoße (vegetarische Abwandlung: Sojasauce)
- viel Salz
Zubereitung:
Kimchi selber machen geht so:
Der Chinakohl wird zerkleinert. Ich schneide ihn einfach in streifen, oben bei den weicheren Blättern mache ich größere Stücke, zum Strunk hin immer feiner (da wo es dicker/fester wird). Hauptsache Mundgerecht. Evtl. unschöne Stellen entfernen. Dann wird alles kräftig eingesalzen. Überall muss Salz hinkommen. Der Kohl muss jetzt leicht versalzen schmecken (wird wieder abgespült, keine Sorge!). Das startet die Fermentation.

Die Karotten werden geschält und in kleine Stücke geschnitten oder einfach mit einer groben Scheibe im Foodprozessor zerkleinert. Das mache ich mittlerweile weil es einfach Zeit spart. Sonst einfach schöne Stifte schneiden, die sich noch gut essen lassen.

In einem Topf auf dem Herd Wasser und Reismehl mischen und aufkochen, bis es eine sämige Konsistenz hat, und nach ca. 5 min leisem köcheln wieder abkühlen lassen.
Jetzt Knoblauch, Birnen und Ingwer putzen/schälen/grob zerkleinern und zusammen durch den Foodprozessor lassen bis es ein Brei ist. Evtl. etwas Wasser zusetzen, dann geht es leichter.
Diese Masse wird jetzt mit dem verkochten Reismehl vermengt und das Chili wird zugesetzt. Ich nehme gern viel davon, gibt eine Kräftige Farbe. 6-7 EL müssen es aber schon sein. Das ganze mit min. 1-2 EL Fischsauce würzen, ich nehme gerne mehr (viel mehr). Wichtig ist das Abschmecken, einfach nach Geschmack noch schärfer oder kräftiger (Fischsauce) würzen.

Jetzt wird es Zeit wieder mal nach dem Kohl zu sehen. Er sollte so viel Wasser gezogen haben, dass wenn man auf die Oberfläche drückt das Wasser aufsteigt. Dann ist er langsam genug entwässert. Jetzt kräftig mehrfach das Salz abwaschen und den Kohl gut abtropfen lassen. Er sollte jetzt leicht salzig schmecken, dann ist er perfekt.
Jetzt noch die Frühlingszwiebeln kleinschneiden. Ich schneide gern oben am Grün längere Stücke und werde immer feiner zur Wurzel hin. Jetzt wird alles vermengt mit der Marinade. Trage hierzu am besten Handschuhe. Das Chili färbt ab und ist sehr scharf. Das merkst du bei kleinen Hautverletzungen oder wenn du später in die Augen fasst… darum besser vorsorgen.

Jetzt nochmal abschmecken. Es sollte fruchtig, leicht salzig und scharf schmecken. Sauer wird es erst mit der Zeit. Das schöne beim Kimchi selber machen ist ja, dass du den Geschmack selbst lenken kannst.
Du kannst sonst einfach nochmal nachwürzen mit Fischsauce, Chili, ggf. Salz. Dann kann es jetzt in die Gläser,
Abfüllen:
Das Kimchi wird dicht in die Gläser gepresst und die Luft so gut es geht rausgedrückt. Idealerweise drückst Du alles in die Marinade, so dass oben nichts raussteht. zum Rand müssen gut 3-4cm bleiben, da es sich bei der Fermentation ausbreitet! Keine Dichtungsgummis nehmen, Schraubgläser nicht zudrehen. Es entstehen Gärungs-Gase!
Jetzt 2-3 Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen, bis das Kimchi deutlich Blasen bildet und sich vergrößert hat. Ab jetzt im Kühlschrank lagern bis es Dir am besten schmeckt. Oder wie ich einfach bei jedem Reifegrad essen. Am besten ist es für mich nach 2-3 Wochen. Kimchi selber machen heißt auch Geduld haben!

Guten Appetit!
Dann bleibt mir nur noch Dir guten Appetit zu wünschen und viel Spaß beim Entdecken neuer Gerichte zu denen Kimchi passt. Ich werde sicher noch das ein oder andere Gericht hier bloggen! Fang mal an mit einer klaren Suppe (als Basis ist der selbstgemachte Fond hier super!), in die Du einen großen Löffel Kimchi gibst (5 min mitkochen), eine Hand voll asiatischer Nudeln und einen Schuss Essig. Großartig!
Wenn Du Fragen hast, dann lasst mir gerne einen Kommentar da!